Und der erste Stimmungstest ließ nicht lange auf sich warten und bereits beim Einmarsch des Elferrates und der Garde tönte lauthals der Schlachtruf „Wöllau!“ durch das Gemeindezentrum in Wöllstein. So war bereits nach kurzer Zeit klar, dass einer stimmungsvollen Saalfastnacht an diesem Abend nichts mehr im Wege stehen kann. Für ausreichend Lokalkolorit sorgten die Vorträge von Michael Eppelmann als Freiherr von Langsdorff und dem Vortrag / Grußwort des 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Wöllstein, Alfons Schnabel, der sich als Vertreter für alle Fälle anbot. Ortsbürgermeister Johannes Brüchert stieg als Ortsausscheller in die Bütt´ und fasste in einem Reimvortrag die Geschehnisse der letzten Zeit zusammen. Zu späterer Stunde sorgte Fabienne Friedrichs für Anstrengung der Lachmuskeln, als sie von ihren fortdauernden Versuchen, den richtigen Prinz zu finden berichtete. Auch tänzerisch hatten die JvA einiges zu bieten. Mit den Kids von Jellylorum (Leitung: Beate Chan und Romy Kusserow) und den Lucky Stars (Leitung: Iris Wagner) sowie der Garde der Jäcke vom Appelbach (Leitung: Nadine Poh) standen gleich drei vereinseigene Tanzgruppen auf der Bühne. Ein weiteres Highlight des Abends war der erste Auftritt des neuen Männerballetts der JvA (Leitung: Corinna Weick), welche als Wöllsteiner Äffchen Motto gerecht auf Safari gingen und dabei einmal mehr zeigten, dass in Sachen Hebefiguren und Show die Männer den anderen Tanzgruppen in nichts nachstehen. Spätestens jetzt hielt es schon keinen mehr auf seinem Sitzplatz im Saal und so konnte es nur noch eine Steigerung geben: Die Guggemusik „Nodequetscher“ unter der Leitung von Dan Becker marschierte zu kräftigen Fanfaren ein und brachte den Saal mit ihren Liedern zum Abschluss des Abends noch einmal förmlich zum Kochen.
Insgesamt brachten die Jäcke vom Appelbach mit ihren Aktiven ein rund vierstündiges abwechslungsreiches Programm auf die Bühne und ließen so die liebgewonnene Saalfastnacht wiederaufleben. Mit einem gelungenen Mix aus klassischer Dorffastnacht und bester Stimmung wurden alle Gäste wieder mit dem Fastnachtsfieber infiziert.
Rathausstürmung
In diesem Jahr konnte zum ersten Mal seit langer Zeit die närrische Streitmacht wieder Kurs auf das Wöllsteiner Rathaus nehmen und Ortsbürgermeister Johannes Brüchert den Chefsessel bis Aschermittwoch streitig machen. Nach anfänglicher erfolgreicher Verteidigung des Rathauses und der Abwehr von einzelnen Eindringlingen, war aber letztlich die Anstrengung der Narren erfolgreich. Der Ortsbürgermeister mit seinen Unterstützern gab sich geschlagen und übergab friedlich den Schlüssel zum Rathaus. Allerdings merkte der Ortschef mit Augenzwinkern an, dass er den Schlüssel zum Ferienhaus in Kenia nicht den Narren übergeben wird und dort gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat weiter vom Pool aus regieren kann. Um die närrische Heerschar gnädig zu stimmen, wurde bei Weck, Worscht und Woi noch ausgelassen gefeiert.
Rosenmontagsumzug
Endlich konnte sich am Rosenmontag wieder der traditionelle Rosenmontagsumzug durch die Wöllsteiner Straßen schlängeln, welcher in diesem Jahr nach zweijähriger Zwangspause wieder von den Jäcken vom Appelbach organisiert wurde. Der närrische Lindwurm mit 25 Zugnummern begeisterte tausende Besucher entlang der Zugstrecke. Tolle Motivwagen, kreative Fußgruppen und Wurfmaterial begeisterten nicht nur die kleinen Zuschauer.
Gott Jokus war den Wöllsteiner Narren besonderns gnädig, sodass der Umzug bei frühlingshaften Temperaturen und vollem Sonnenschein stattfinden konnte. Im Anschluss an den Umzug konnte im Gemeindezentrum direkt weitergefeiert werden. Die Stimmung beim Umzug sowie auf der anschließenden Party war hervorragend und friedlich, sodass alle Wöllsteiner Narren ausgelassen zusammen feiern konnten.
Die Ortsgemeinde Wöllstein bedankt sich sehr herzlich bei den Jäcke vom Appelbach als Veranstalter und Zugleitung, bei allen Aktiven, die durch ihre Teilnahme den schönen Umzug möglich gemacht haben, bei den vielen Zuschauern für die gute Stimmung und natürlich bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr, Polizei und Johannitern sowie dem Bauhof der Ortsgemeinde, die für einen reibungslosen und sicheren Ablauf gesorgt haben.
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