Ort der deutschen Demokratiegeschichte

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung hat die Ortsgemeinde Wöllstein die Plakette „Ort der deutschen Demokratiegeschichte“ verliehen bekommen. Nach Begrüßung der Gäste durch Ortsbürgermeister Johannes Brüchert im frisch renovierten Ratssaal, begründete der Direktor der Stiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“, Dr. Kai Michael Sprenger, die Auszeichnung der Ortsgemeinde Wöllstein:

Die Ortsgemeinde Wöllstein erlangte während der Mainzer Republik (1792/93) besondere Bedeutung. Sie galt als jakobinische Hochburg und revolutionäres Musterdorf. In dieser Zeit wurde von Johann Friedrich Lehne (1771–1836) das „Lied der freyen Wöllsteiner“ auf die Melodie der Marsailleise verfasst, welches die demokratischen Bestrebungen der Bürgerinnen und Bürger ausdrückte. Es war ein Versuch eine neue politische Kultur, geprägt von den Ideen der Französischen Revolution, zu etablieren.

Die Veranstaltung wurde musikalisch von den Liedarchäologen umrahmt, welche Lieder aus der Zeit darboten und zum Abschluss gemeinsam mit dem Publikum das „Lied der freyen Wöllsteiner“ sangen. Ein besonderes Erlebnis war das Ein-Mann-Theaterstück „Die Mainzer Republik“ von Tino Leo, der das Publikum mit unglaublicher Schauspielkunst, Unterhaltung und gleichzeitiger historischer Information begeisterte.

Weitere Informationen finden sich auch auf der Homepage der Stiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“:

https://www.demokratie-geschichte.de/karte/11269


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